Dummheit: 10,1-3
1 Sterbende Fliegen - da stinkt und gärt sogar das (duftende) Öl für die Schönheitspflege; /
 schwerer als Wissen und Geltung wiegt eine kleine Dummheit. 
1
 
2 Der Verstand des Gebildeten wählt den rechten Weg, /
 der Verstand des Ungebildeten den linken; 
2
 
3 doch der Dumme - welchen Weg er auch einschlägt, /
 ihm fehlt der Verstand, /
 obwohl er von jedem andern gesagt hat: Er ist dumm.
Gelassenheit: 10,4
4 Wenn der Herrscher gegen dich in Zorn gerät, bewahre die Ruhe; /
 denn Gelassenheit bewahrt vor großen Fehlern. 
34
 
Ungerechte Behandlung bei Hof: 10,5-7
5 Es gibt etwas Schlimmes, das ich unter der Sonne beobachtet habe - solch ein Versehen, wie es vom Machthaber zu kommen pflegt: 
5
 
6 Die Dummheit wurde auf höchste Posten gestellt /
 und Reiche müssen unten sitzen. 
6
 
7 Ich habe Sklaven hoch zu Pferd gesehen /
 und Fürsten, die wie Sklaven zu Fuß gehen mussten.
Lauernde Gefahren: 10,8-9
8 Wer eine Grube gräbt, kann hineinfallen, /
 wer eine Mauer einreißt, den kann die Schlange beißen, 
7
 
9 wer Steine bricht, kann sich dabei verletzen, /
 wer Holz spaltet, bringt sich dadurch in Gefahr.
Anwendung des Wissens: 10,10-11
10 Wenn die Axt stumpf geworden ist /
 und ihr Benutzer hat sie nicht vorher geschliffen, /
 dann braucht er mehr Kraft - /
 Wissen hätte ihm den Vorteil gebracht, dass er sein Werkzeug vorbereitet hätte. 
8
 
11 Der Schlangenbeschwörer hat keinen Vorteil, /
 wenn die Schlange beißt, bevor er sie beschworen hat. 
9
 
Der Ungebildete: 10,12-15
12 Worte aus dem Mund des Gebildeten finden Beifall, /
 jedes Wort von den Lippen des Ungebildeten bringt ihn selbst in Verwirrung. 
10
 
13 Wenn er redet, steht Dummheit am Anfang, /
 am Ende schlimme Verblendung.
14 Und der Dumme redet endlos. Dabei kann doch der Mensch nicht erkennen, was geschehen wird. Und was nach ihm geschieht - wer verkündet es ihm? 
11 
15 Die Arbeit erschöpft die Ungebildeten: Keiner hat es verstanden, in die Stadt zu ziehen. 
12
 
Königshof und Schicksal des Volks: 10,16-17
16 Weh dir, Land, /
 dessen König ein Knabe ist /
 und dessen Fürsten schon früh am Morgen tafeln. 
1314
 
17 Wohl dir, Land, /
 dessen König von edlem Geschlecht ist und dessen Fürsten zur richtigen Zeit tafeln, /
 beherrscht und nicht wie Zecher.
Faulheit: 10,18
18 Ist einer träge, so senkt sich das Gebälk, /
 lässt er die Hände sinken, so dringt der Regen ins Haus. 
15
 
Geld: 10,19
19 Man schlemmt und will dabei lachen, /
 der Wein erfreut die Lebenden, /
 das Geld macht alles möglich. 
16
 
Vom Reden über Mächtige: 10,20
20 Nicht einmal in Gedanken /
 schimpf auf den König, /
 nicht einmal im Schlafzimmer schimpf auf einen Reichen; denn die Vögel des Himmels können dein Wort verbreiten, /
 alles, was Flügel hat, /
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