Saul wird der erste Präsident von Israel
1 Samuel ging dann zu Saul, schüttete etwas von dem besonderen Öl auf seinen Kopf und umarmte ihn ganz fest. „Mit diesem Ritual hat Gott Sie zum Chef von allen Israeliten gemacht. Sie sind jetzt der erste Präsident!“
2 Dann sagte er noch zum Saul: „Passen Sie auf, wenn Sie hier weggehen, werden Sie beim Grab von Rahel zwei Männer treffen. Das Grab liegt bei Zelzach, im Gebiet vom Familienstamm Benjamin. Die beiden werden Ihnen erzählen, dass man Ihre Harley gefunden hat, die Sie gesucht haben. Ihr Vater macht sich jetzt vor allem Sorgen um Sie und nicht mehr um das Motorrad. Er überlegt gerade, ob er eine Vermisstenanzeige aufgeben soll oder so was.
3 Und wenn Sie von dort weitergehen, kommen Sie an der Eiche von Tabor vorbei. Da werden Sie drei Männer treffen, die gerade auf dem Weg nach Bethel sind, um dort Gott zu treffen. Der eine hat drei Ziegen dabei, der zweite drei Fladenbrote und der dritte ein paar Flaschen Wein.
4 Die drei werden Sie voll nett begrüßen und Sie dann fragen, ob Sie zwei von den Fladenbroten haben wollen. Nehmen Sie das Angebot an.
5 Als nächste Station werden Sie nach Gibeat-Elohim kommen. Dort haben die Philister einen kleinen Armeestützpunkt aufgebaut. Vor der Stadt werden Sie dann eine Truppe von Prophetentypen treffen. Die kommen gerade von dem Platz auf dem Berg runter, wo man immer die Opfersessions macht. Vor dem Trupp wird ein Wagen fahren. Dort ist eine komplette PA-Anlage auf dem Hänger, mit Schlagzeug, E-Gitarre, E-Bass und allem Drum und Dran. Zu ihrer Mucke werden die Propheten richtig abtanzen.
6 Und dann wird die Kraft von Gott plötzlich voll auf Sie kommen. Sie werden total abgefüllt damit sein, und dann sind Sie plötzlich ein ganz anderer Mensch.
7 Wenn diese Sachen abgehen, dann tun Sie das, was Ihnen gerade durch den Kopf geht, seien Sie spontan. Gott ist an Ihrer Seite!“
8 Samuel sagte noch: „Fahren Sie dann schon mal nach Gilgal vor. Ich komme dann in einer Woche nach. -Warten Sie so lange auf mich. Ich will dort für Gott ein Opfer-ritual durchziehen. Danach sag ich Ihnen, was Sie als Nächstes tun sollen.“
9 Plötzlich, in dem Moment, als sich Saul umdrehte, um wieder abzuhauen, veränderte Gott ihn ganz tief in seinem Inneren. Alle Sachen, die Samuel -vorher gesagt hatte, passierten auch tatsächlich an diesem Tag.
10 Als Saul und sein Angestellter nach Gibea kamen, trafen sie tatsächlich auf diese -Prophetentruppe. Auf einmal kam Gottes Kraft voll auf Saul. Er fing an zu zappeln und tanzte wie verrückt, genauso wie das die Propheten normal immer machen.
11 Die Leute, die ihn noch von früher kannten, fanden das nicht so prall. „Was hat der denn genommen? Was ist los mit Saul? Was hat der bitte bei den Propheten verloren?“
12 Einer sagte: „Wo kommt der überhaupt her? Kennt hier irgendjemand seine Familie?“ Von der Aktion kommt übrigens dieser Spruch: „Ist Saul jetzt auch ein Prophetentyp?“
13 Als die Wirkung von Gottes Kraft nachließ, ging Saul zu dem Platz hoch, wo immer die Opferrituale für Gott durchgezogen wurden.
14 Sauls Onkel wollte später von ihm und seinem Angestellten wissen, wo sie die ganze Zeit geblieben sind. „Wir haben das Motorrad gesucht“, antwortete Saul. „Aber wir konnten es leider nicht finden. Auf dem Weg sind wir dann noch bei Samuel vorbei-gegangen.“
15 „Und? Worüber habt ihr gesprochen?“, fragte ihn der Onkel.
16 „Och, er hat nur gesagt, dass das Bike gefunden wurde“, antwortete Saul. Von der Ansage von Samuel, dass er mal der Präsident werden sollte, erzählte er aber nichts.
17 Samuel organisierte dann ein großes Treffen, wo alle Männer von den Israeliten anwesend sein sollten. Sie kamen alle nach Mizpa.
18 Als das Meeting losging, sprach Samuel in das Tisch-Mikrophon: (Räusper) „Liebe Anwesende! Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, war es der Chef, Gott höchstpersönlich, der euch aus Ägypten rausgeholt hat. Er hat euch von den Knebelverträgen befreit, die euch die Ägypter aufgedrückt hatten. Gott hat jeden Feind, der was von euch wollte, einfach plattgemacht.
19 Aber ihr habt Gott wie einen alten Mann behandelt und habt ihn irgendwann vergessen. Und das, obwohl er euch früher so krass geholfen hat. Ihr wolltet von ihm unbedingt einen Präsidenten. Also, wenn ihr das unbedingt wollt, könnt ihr so einen Typen gerne haben.“ Dann rief er laut in die Runde: „Achtung! Alle Männer sollen sich jetzt mal nach ihren Familienstämmen und Familien sortiert vor Gott aufstellen!“
20 Samuel ließ die Chefs von den Familienstämmen vortreten. Dann konnte jeder von ihnen ein Streichholz von ihm ziehen. Das kurze Streichholz zog der Typ vom Familienstamm Benjamin.
21 Also mussten als Nächstes die Chefs vom Benjaminstamm antanzen. Diesmal zog der Typ das Los, der aus der Familie Matri kam. Und zum Schluss machte man Flaschendrehen unter den Männern von dieser Familie. Die Flasche drehte sich und drehte sich, bis sie schließlich auf Sauls Stuhl zeigte. Der Stuhl war aber leer, weil Saul schon vorher unbemerkt abgehauen war. Eigentlich hätte man ihn jetzt nach vorne auf die Bühne geholt, aber er hatte sich einfach -verpieselt.
22 Irgendjemand kam auf die Idee, mal Gott zu fragen, wo Saul jetzt war, und Gott sagte prompt: „Saul hat sich im Zeltlager versteckt. Sucht ihn mal da!“
23 Ein paar Männer liefen ins Lager und fanden Saul dort tatsächlich. Als er dann wieder im Saal stand, fiel eine Sache sofort auf: Saul war einen Kopf größer als die anderen Männer.
24 „Okay, Leute, das ist also der Typ, den Gott für diesen Job ausgesucht hat. Seht ihn euch an! Der ist schon echt eine ganz besondere Nummer!“ Die Männer waren total begeistert: „Yes! Das ist er! Es lebe unser Präsident!“
25 Samuel sagte dann den Leuten noch mal ganz klar, was ihr neuer Präsident alles darf und was für eine Macht er hatte. Diese Ansage schrieb er auch noch mal auf, druckte das Papier aus und legte es in das besondere Zelt von Gott. Die Versammlung wurde beendet, und alle gingen wieder nach Hause.
26 Saul fuhr nach Gibea, wo er herkam. Einige vom Heer der Israeliten kamen als Bodyguards mit. Es waren Leute, die Gott innerlich dazu bereit gemacht hatte.
27 Ein paar schräge Vögel lachten sich über diesen neuen Präsidenten aber nur schlapp. „Ha! Der soll uns jetzt retten, oder wie?“, sagten sie. Sie hatten echt keinen Respekt vor Saul und schenkten ihm auch nichts zu seiner Ernennung. Er tat so, als hörte er einfach weg.