David auf der Flucht
1 David ging sofort nach Hause, packte seine Klamotten zusammen und fuhr weg. Jonatan ging dann in die Stadt.
2 Auf der Flucht kam David in Nob vorbei, wo der Priester Ahimelech wohnte. Ahimelech ging David aufgeregt entgegen und fragte ihn: „Guten Tag! Was machen Sie hier? Warum sind Sie ganz alleine gekommen?“
3 „Der Präsident hat mir einen Top-Secret-Job erteilt, keiner darf davon wissen“, antwortete David. „Meine Männer treffe ich an einem geheimen Ort.
4 Geben Sie mir bitte etwas Reiseproviant für unterwegs? Vielleicht fünf Schnittchen auf die Hand oder ein paar Snickers? Einfach irgendwas, was Sie im Haus liegen haben.“
5 „Hm, ich hab nichts Normales im Haus, nur diese besonderen Brote von Gott.“, antwortete der Priester. „Das Zeug kann ich Ihnen aber nur geben, wenn Sie und Ihre Leute in letzter Zeit keinen Sex hatten. Sie müssen sauber, also eben ‚rein‘, sein. So ist die Regel.“
6 „Also in den letzten zwei Tagen hat garantiert keiner von uns eine Frau vernascht“, lachte David. „Und als wir losgegangen sind, waren sogar die Waffen der Männer sauber, also ‚rein‘. Da drauf wurde geachtet, obwohl wir eigentlich nur so unterwegs sind, ohne speziellen Auftrag von Gott. Also heute ist hier auf alle Fälle alles hundertprozentig sauber!“
7 Der Priester war einverstanden und rückte die besonderen Brote raus. Es handelte sich dabei um die Ration, die gerade von dem Tisch für die besonderen Brote weggeräumt wurde, um frisches Brot nachzulegen.
8 Zufällig war an dem Tag auch ein Soldat am Ort, der aus der Truppe von Saul kam. Und zwar handelte es sich um Doeg, einen Edomiter. Er war der Aufseher über die Hirten von Saul.
9 David fragte Ahimelech: „Sagen Sie, gibt’s hier irgendwo einen Waffenladen? Oder haben Sie noch eine Knarre im Schrank hängen, die Sie mir vielleicht leihen könnten? Ich hab es nicht mehr geschafft, meine Waffen zu holen, weil es sich um einen Eilauftrag vom Präsidenten handelte.“
10 „Klar, wir haben hier noch Ihre alten Waffen liegen, die Sie dem Philister Goliat abgezogen haben, nachdem er im Eichental von Ihnen getötet wurde. Sie liegen dahinten, in einen Mantel eingewickelt. Wenn Sie wollen, können Sie die mitnehmen. Was anders haben wir hier nicht.“ – „Ja, gerne! Gute Idee!“, sagte David. „Bessere Waffen als die werde ich bestimmt nirgends bekommen können.“
Davids Trick mit dem Präsidenten der Philister
11 Davids Flucht vor Saul brachte ihn am selben Tag noch nach Gat. Dort wollte er sich mit dem Präsidenten Achisch treffen.
12 Die Leute im Büro erkannten David sofort, als er den Gang runterkam. „Da kommt dieser David, der neue Präsident von Israel! Das ist der Typ aus dem Radio, über den es dieses Lied gibt: „Saul hat früher tausend Feinde erschlagen, aber bei David ging’s Zehntausenden an den Kragen!“
13 David schnallte recht schnell, was für eine Wirkung diese Worte hier hatten. Darum kriegte er plötzlich voll Angst vor Präsident Achisch.
14 So kam er auf die Idee, einen Vollpsycho zu spielen. Als einige Männer ihn festnehmen wollten, fing er auf einmal an rumzuzucken, schlug mit den Händen wild um sich, lallte irgendwelche dummen Sprüche runter und ließ ständig Sabber aus seinem Mund laufen. Dabei kritzelte er auch noch mit einem Edding komische Sachen an die Türen.
15 „Der Mann ist total irre, seht ihr das nicht!“, rief Achisch zu seinen Männern. „Warum habt ihr den überhaupt durchgelassen?
16 Ich hab schon genug Vollpsychos im Haus. Der soll sich bitte in irgendeiner Gummizelle austoben, aber nicht bei mir!“