Das Wiedergutmach-Opfer
1 So ein Opferritual, um Sachen bei mir, eurem Gott wiedergutzumachen, wird fällig, wenn jemand als Zeuge in einem Streitfall keine Aussage machen und einfach nicht erzählen will, was er gesehen oder gehört hat.
2 Oder auch, wenn jemand etwas angefasst hat, was Gott total ätzend findet, und er dann unrein ist. Zum Beispiel tote Tiere. Auch wenn er das aus Versehen tut oder gar nicht mitbekommen hat, ist das ein Problem.
3 Ein weiterer Fall ist, wenn jemand etwas anfasst, was aus einem Menschen rauskommt und was Gott auch total ätzend findet. Das gilt eben auch, wenn er das gar nicht mitgekriegt hat – in dem Augenblick, in dem man es ihm erzählt, hat er damit Mist gebaut.
4 Auch wenn jemand, ohne sein Hirn einzuschalten, etwas schwört, was eigentlich totaler Schwachsinn ist, muss er so ein Opferritual durchziehen. Und dabei ist es egal, ob dieses Schwören gut für ihn war oder alles nur schlimmer gemacht hat. Das gilt auch, wenn er es nicht sofort merkt und ihm das erst später klar wird.
5 Wenn so was passiert, muss derjenige, der hier Mist gebaut hat, zum Priester gehen und ihm sagen, was er getan hat.
6 Danach muss er das Ding mit Gott wieder in Ordnung bringen, indem er ihm eine Ziege oder ein Schaf opfert. Es sollte auf jeden Fall ein weibliches Tier sein. Mit diesem ,Wiedergutmach-Opfer‘ regelt der Priester die Sache. Alles ist dann okay, und er ist den Dreck los.
7 Wenn derjenige, der den Mist wiedergutmachen will, keine Kohle hat, um sich ein Schaf oder eine Ziege zu kaufen, dann gehen auch zwei Tauben oder so. Er kann sie dann dafür opfern.
8 Bei der ersten Taube geht das so, dass der Priester zuerst das Teil nimmt und ihm das Genick bricht. Aber er schneidet den Kopf nicht ab,
9 sondern tröpfelt nur etwas von dem Blut an die Wand von dem großen Tisch, dem Altar. Der Rest von dem Blut wird unten an den Altar gegossen. So macht man ein korrektes Opferritual, wenn man Mist gebaut hat.
10 Anschließend muss der Priester noch die zweite Taube nach Vorschrift als Abfackelopfer verbrennen. Wenn man das alles so durchgezogen hat, ist alles okay zwischen ihm und Gott. Der hat ihn dann von seinem Dreck sauber gemacht.
11 Falls jetzt derjenige, der Mist gebaut hat, noch nicht mal Kohle für zwei Tauben hat, dann soll er stattdessen Gott ein Kilo Weizenmehl schenken. Aber er darf da kein Öl drübergießen und auch keine Räucherstäbchen dazu-packen, denn es ist ja ein Opferritual, wenn man Mist gebaut hat, es geht hier nicht um ein ,Essensopfer‘, klar?
12 Der Priester nimmt dann eine Handvoll von dem Mehl und verbrennt das auf dem Altar, nachdem er die ande- ren Sachen verbrannt hat. Das soll so ein Zeichen dafür sein, dass das ganze Ding eigentlich Gott gehört. So zieht man ein Opfer durch, das man macht, wenn einer Mist gebaut hat.
13 Wenn die Priester das so machen, kommt das wieder in Ordnung, und Gott verzeiht demjenigen, der danebenlag. Den Rest vom Mehl, der übrig geblieben ist, sollen die Priester behalten.“
Das Wiedergutmach-Opfer, wenn man nicht drauf geachtet hat, was Gott gehört
14 Dann sagte Gott noch zu Mose:
15 „Falls jemand aus Versehen irgendwas nimmt oder behält, was mir gehört, dann soll er für diese Tat auch bezahlen. Um das mit mir wieder in Ordnung zu bringen, muss er eine gute und gesunde männliche Ziege oder ein männliches Schaf opfern. Das Teil sollte so viele Euros kosten, wie du, Mose, es festgelegt hast.
16 Das, was derjenige genommen oder behalten hat, was Gott gehört, das soll er dem Priester geben, plus eine Gebühr von 20 Prozent. Wenn der Priester das Opfer durchgezogen hat, ist die Sache zwischen Gott und demjenigen dann wieder in Ordnung. Gott vergibt ihm dann seinen Mist.
Das Wiedergutmach-Opfer, wenn man aus Versehen gegen eins der Gesetze verstoßen hat
17 Wenn jetzt jemand mal aus Versehen gegen eins der Gesetze von Gott verstößt und etwas tut, worauf Gott überhaupt keinen Bock hat, dann ist er schuldig geworden. Das gilt auch, wenn er das Gesetz nicht wirklich kannte.
18 Er muss dann zum Priester gehen und dafür so ein männliches Schaf oder eine männliche Ziege abschlachten lassen. Wie viel das Tier wert sein soll, kannst du dann entscheiden. Damit bringt der Priester die Sache wieder in Ordnung, Gott verzeiht den Mist, der da gebaut wurde. Dieses Opfer ist dafür da, um Sachen wiedergutzumachen, wo einer Gott untreu geworden ist.
19 Derjenige hat nämlich etwas gegen Gott getan, auch wenn er es selbst gar nicht gepeilt hat.“
Das Wiedergutmach-Opfer, wenn man sich anderen gegenüber ätzend verhalten hat
20 Gott sagte Mose außerdem noch:
21-22 „Kann ja vorkommen, dass einer von euch jemand anderen abzockt. Er leiht sich etwas und gibt es nicht zurück, oder er klaut einfach was, oder einer findet etwas und gibt es nicht beim Fundbüro ab. Wenn man ihn dann erwischt, aber er es nicht zugibt und sogar schwört, dass er den nicht abgezockt hat, dann ist das ein schlimmes Verbrechen.
23-24 Wenn jemand auf die Art Mist gebaut hat, dann muss er erst mal die Sachen zurückgeben, die er gezockt hat. Wenn das schon kaputt oder aufgegessen ist, dann muss er es ersetzen in genau dem Wert, den das Teil hatte, plus 20 Prozent. Er muss das an dem Tag abdrücken, wo er auch das Opferritual macht, um es vor Gott in Ordnung zu bringen.
25 Bei dem Ritual soll er ein männliches Schaf nehmen oder eine männliche Ziege. Wie teuer das Tier sein soll, kannst du festlegen. Das Tier muss er dann dem Priester geben.
26 Der bringt es dann zu Gott und macht die ganze Geschichte damit wieder in Ordnung. Gott wird dem dann verzeihen und den Mist wegwischen, den er gebaut hat.“