Gott redet weiter mit Hiob
1 „Kannst du mir sagen, wann genau die Katzen ihre nächsten Jungen kriegen? Und wie ist das mit den Kühen, kannst du das bei denen steuern?
2 Hast du den Plan, wie viele Tage sie genau brauchen, um ein Baby zu gebären? Okay, wann genau ist der Geburtstermin von dir angesetzt worden?
3 Sie legen sich auf den Boden, dann kriegen sie ihre Jungen, und nach einer Zeit sind die Krämpfe und Wehen vorbei.
4 Die Jungen wachsen im Freien auf, sie werden stark, und irgendwann sind sie so groß, dass sie ohne die Eltern klarkommen und von ihnen weggehen.
5 Wie war das mit den Rehen im Wald? Wer hat sie gemacht, wer hat dafür gesorgt, dass sie überhaupt laufen können?
6 Im Wald und auf den Wiesen sind sie zu Hause. Sie leben überall auf der Welt.
7 Sie halten sich fern von den großen Städten, und auch der Förster kann sie nicht zwingen, dorthin zu gehen.
8 Sie suchen ihr Futter im Wald, dort, wo grüne Pflanzen wachsen.
9 Denkst du vielleicht, ein wilder Bär würde tun, was du sagst? Denkst du, du könntest den dressieren?
10 Würde er sich von dir einfangen lassen, für dich rumtanzen und Bälle -jonglieren?
11 Würdest du dich trauen, ihn alleine in deiner Wohnung zu -lassen? Würde er dort nicht alles kaputt machen, was grade so rumsteht?
12 Oder denkst du, er würde deine Bude sogar aufräumen und erst mal das Bad schrubben?
13 Und wie ist das mit dem Hahn und den Hennen? Meinst du, ein Hahn könnte auf einmalfliegen wie ein Adler, wenn er da Bock drauf hat?
14 Ein Henne legt die Eier einfach in ein Nest und wartet dadrauf, dass ihre Küken schlüpfen.
15 Sie hat keine Angst, dass irgendwelche Leute vorbeikommen und die Dinger zertrampeln.
16 Ihre Küken lässt sie schnell laufen, so als wären die gar nicht von ihr. Wenn sie umsonst geschuftet hätte, wäre es ihr auch egal.
17 Als ich die gemacht habe, haben sie von mir nicht gerade die große Intelligenz abbekommen.
18 Aber wenn man sie aus ihrem Nest scheucht, dann springen sie hoch und laufen total schnell weg. Der Bauer und jeder Mensch, der dran vorbeifährt, lachen sich schlapp dadrüber.
19 Hast du eigentlich auch Pferde gemacht? Hast du ihnen die Stärke gegeben und sie mit einer Mähne gestylt?
20 Hast du dafür gesorgt, dass Pferde springen können? Wenn ein Pferd ganz plötzlich schnaubt, erschrecken sich die Menschen.
21 Es scharrt vor einem Rennen mit den Hufen, weil es so heiß darauf ist, gleich loszulaufen.
22 Angst kennt es nicht, es hat keinen Schiss vor Gefahren.
23 Die Peitsche knallt, und die Scheinwerfer werfen ihre Strahlen auf die Rennbahn.
24 Dann galoppieren sie wie wild über die Bahn, nach dem Start kann sie keiner mehr halten.
25 Vor dem Schuss heißt es:‚Auf die Plätze, fertig, los!‘ Und dann geht das Rennen ab, und das Publikum fängt an zu brüllen.
26 Ach ja, und die Gänse, waren die bei dir in der Flugschule? Hast du ihnen beigebracht, wie man seine Flügel ausstreckt und Richtung Süden fliegt?
27 Und bist du derjenige, der einer Taube sagt, dass sie wegfliegen soll, wenn ein Auto kommt? Sagst du ihr auch, wo sie ihr Nest bauen muss?
28 Im U-Bahn-Schacht oder oben unter der Supermarktwerbung baut sie sich ihr Zuhause.
29 Von dort sieht sie auf die Straße runter und kriegt genau mit, wenn irgendwas Essbares dort liegt.
30 Denn ihre -Jungen brauchen was zu essen und sind hungrig. Wenn da mal ein Stück Pizza landet, sind gleich ganze Schwärme von Tauben dort.“