Erstes Lied: Der Knecht Gottes bringt Recht und Licht
1 Siehe, mein Knecht
1, den ich halte, mein Auserwählter
2, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt
3, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen
4.
2 Er wird nicht schreien und <die Stimme> nicht erheben und seine Stimme nicht hören lassen auf der Straße
5.
3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden
6 Docht wird er nicht auslöschen. In Treue
7 bringt er das Recht hinaus
8.
4 Er wird nicht verzagen
9 noch zusammenbrechen
10, bis er das Recht auf Erden aufgerichtet hat
11. Und die Inseln warten auf seine Weisung
12. —
5 So spricht Gott, der HERR, der den Himmel schuf
1314 und ihn ausspannte, der die Erde ausbreitete und was ihr entsprosst, der dem Volk auf ihr den Atem gab
15 und den <Lebens>hauch denen, die auf ihr gehen
16:
6 Ich, der HERR, ich habe dich in Gerechtigkeit gerufen und ergreife dich bei der Hand. Und ich behüte dich und mache dich
17 zum Bund des Volkes
1819, zum Licht der Nationen
20,
7 blinde Augen aufzutun
21, um Gefangene aus dem Kerker herauszuführen <und> aus dem Gefängnis, die in der Finsternis sitzen
22. —
8 Ich bin Jahwe, das ist mein Name
23. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen
24 noch meinen Ruhm den Götterbildern.
9 Das Frühere, siehe, es ist eingetroffen, und Neues verkündige ich. Bevor es aufsprosst, lasse ich es euch hören
25.
Gott kommt zur Rettung um seiner Gerechtigkeit willen
10 Singt dem HERRN ein neues Lied
26, seinen Ruhm vom Ende der Erde: Es brause das Meer
27 und seine Fülle, die Inseln und ihre Bewohner
28!
11 <Die Stimme> sollen erheben die Steppe und ihre Städte, die Dörfer, die Kedar
29 bewohnt
30! Jubeln sollen die Bewohner von Sela
31, jauchzen vom Gipfel der Berge her!
12 Dem HERRN sollen sie Ehre geben
32 und seinen Ruhm auf den Inseln verkündigen
33!
13 Der HERR zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann weckt er den Eifer
34. Er erhebt einen Schlachtruf, ja, ein gellendes Feldgeschrei, er beweist sich als Held gegen seine Feinde
35.
14 Seit ewigen <Zeiten> habe ich geschwiegen, war still, habe an mich gehalten
36. Wie eine Gebärende will ich <nun> stöhnen, schnauben und <nach Luft> schnappen zugleich.
15 Ich will Berge und Hügel ausdörren und all ihr Kraut vertrocknen lassen. Und ich will Ströme zu Inseln machen und Teiche trockenlegen
37.
16 Und ich will die Blinden auf einem Weg gehen lassen, den sie nicht kennen
38, auf Pfaden, die sie nicht kennen, will ich sie schreiten lassen
39. Die Finsternis vor ihnen will ich zum Licht machen und das Holperige zur Ebene
40. Das sind die Dinge, die ich tun und von denen ich nicht ablassen werde.
17 Es weichen zurück, es werden völlig zuschanden <alle>, die auf ein Götterbild vertrauen, die zum gegossenen Bild sagen: Ihr seid unsere Götter
41.
18 Hört, ihr Tauben! Und ihr Blinden, schaut her, um zu sehen
42!
19 Wer ist blind, wenn nicht mein Knecht, und taub, wenn nicht
43 mein Bote, den ich sende? Wer ist blind wie Meschullam
44 und blind wie der Knecht des HERRN?
20 Er hat
45 vieles gesehen, aber es nicht beachtet
46, hat offene Ohren, aber hört nicht
47.
21 Dem HERRN hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen. Er macht das Gesetz groß und herrlich
4849.
22 Doch ist es <jetzt noch> ein beraubtes und ausgeplündertes Volk
50. Sie sind allesamt in Löchern gefesselt, und in Kerkern werden sie versteckt gehalten. Sie sind zur Beute geworden, und da ist kein Erretter
51, <zur> Plünderung, und niemand sagt: Gib wieder her
52!
23 Wer unter euch will das zu Ohren nehmen, will achtgeben und für die Zukunft hören
53?
24 Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel den Räubern? Nicht der HERR, gegen den wir gesündigt haben
54? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen gehen und hörten nicht auf sein Gesetz
55.
25 Da hat er die Glut seines Zornes
56 und die Gewalt des Krieges über es ausgegossen. Und er hat es ringsum versengt, aber es kommt nicht zur Erkenntnis, und er hat es in Brand gesteckt, aber es nimmt es nicht zu Herzen
57.