Schuld und Rettung: 4,1 - 14,9
Das Gericht über die Priester: 4,1-10
1 Hört das Wort des Herrn, ihr Söhne Israels! /
 Denn der Herr erhebt Klage /
 gegen die Bewohner des Landes: Es gibt keine Treue und keine Liebe /
 und keine Gotteserkenntnis im Land. 
12
 
2 Nein, Fluch und Betrug, /
 Mord, Diebstahl und Ehebruch machen sich breit, /
 Bluttat reiht sich an Bluttat. 
3
 
3 Darum soll das Land verdorren, /
 jeder, der darin wohnt, soll verwelken, samt den Tieren des Feldes /
 und den Vögeln des Himmels; /
 auch die Fische im Meer sollen zugrunde gehen. 
4
 
4 Doch nicht irgendeiner wird verklagt, /
 nicht irgendwer wird gerügt, /
 sondern dich, Priester, klage ich an. 
5
 
5 Am helllichten Tag kommst du zu Fall /
 und ebenso wie du stürzt in der Nacht der Prophet. /
 Auch deine Mutter lasse ich umkommen. 
6
 
6 Mein Volk kommt um, weil ihm die Erkenntnis fehlt. /
 Weil du die Erkenntnis verworfen hast, /
 darum verwerfe auch ich dich als meinen Priester. Du hast die Weisung deines Gottes vergessen; /
 deshalb vergesse auch ich deine Söhne. 
7
 
7 Je mehr sie wurden, /
 umso mehr sündigten sie gegen mich. /
 Ihre Ehre tauschen sie ein gegen Schande. 
8
 
8 Sie nähren sich von der Sünde meines Volkes /
 und sind gierig nach seinen ruchlosen Opfern.
9 Darum wird es dem Priester ergehen wie dem Volk: /
 Ich bestrafe ihn für sein Verhalten, /
 seine Taten vergelte ich ihm.
10 Sie werden zwar essen, doch sie werden nicht satt, /
 sie treiben Unzucht, aber sie vermehren sich nicht. Ja, sie haben den Herrn verlassen /
 und sich an Unzucht gehalten. 
9
 
Die Sünde Israels: 4,11-19
11 Der Opferwein raubt meinem Volk den Verstand: /
12 Es befragt sein Götzenbild aus Holz, /
 von seinem Stock erwartet es Auskunft. Ja, der Geist der Unzucht führt es irre. /
 Es hat seinen Gott verlassen /
 und ist zur Dirne geworden. 
10
 
13 Sie feiern Schlachtopfer auf den Höhen der Berge, /
 auf den Hügeln bringen sie Rauchopfer dar, unter Eichen, Storaxbäumen und Terebinthen, /
 deren Schatten so angenehm ist. So werden eure Töchter zu Dirnen /
 und eure Schwiegertöchter brechen die Ehe. 
11
 
14 Aber ich strafe nicht eure Töchter dafür, /
 dass sie zu Dirnen werden, und nicht eure Schwiegertöchter dafür, /
 dass sie die Ehe brechen; denn sie (die Priester) selbst /
 gehen mit den Dirnen beiseite, mit den Weihedirnen feiern sie Schlachtopfer. /
 So kommt das unwissende Volk zu Fall. 
12
 
15 Auch wenn du, Israel, zur Dirne wirst, /
 so soll sich doch Juda nicht schuldig machen. Kommt nicht nach Gilgal, /
 zieht nicht nach Bet-Awen hinauf! /
 Schwört nicht: So wahr der Herr lebt! 
1314
 
16 Ja, Israel ist störrisch wie eine störrische Kuh. /
 Und da sollte der Herr sie auf die Weide führen /
 wie die Lämmer auf der weiten Flur? 
15
 
17 Efraim ist im Bund mit den Götzen, / 
16
 
18 es sitzt da, ein Haufen von Zechern; sie treiben es mit den Dirnen, /
 sie lieben ihre schändliche Schamlosigkeit. 
17
 
19 Doch ein Sturm rafft sie mit seinen Flügeln dahin, /
 sie gehen mit Schande zugrunde wegen ihrer Altäre. 
18