Die Abrechnung mit den Führern und dem Volk: 5,1-7
1 Hört her, ihr Priester! /
 Gebt Acht, ihr vom Haus Israel! Horcht auf, ihr aus dem Königshaus! /
 Denn ihr seid die Hüter des Rechts. Doch ihr wurdet (für das Volk) zu einer Falle in Mizpa, /
 zu einem Netz, das auf dem Tabor ausgespannt ist, 
1
 
2 zu einer tiefen Grube in Schittim. /
 Ich aber werde euch alle bestrafen.
3 Ich kenne Efraim gut, /
 Israel kann sich vor mir nicht verstecken: Efraim hat es mit den Dirnen getrieben, /
 Israel hat sich befleckt.
4 Ihre Taten verhindern, /
 dass sie umkehren zu ihrem Gott. Denn der Geist der Unzucht steckt in ihnen, /
 sodass sie den Herrn nicht erkennen. 
2
 
5 Sein eigener Hochmut klagt Israel an, /
 Efraim kommt zu Fall durch seine eigene Schuld; /
 zusammen mit ihm stürzt auch Juda zu Boden.
6 Sie werden ausziehen mit ihren Schafen und Rindern, /
 um den Herrn zu suchen, doch sie werden ihn nicht finden; /
 er zieht sich vor ihnen zurück. 
3
 
7 Sie haben dem Herrn die Treue gebrochen, /
 sie haben Bastarde geboren. /
 Nun frisst ein glühender Wind ihren ererbten Besitz. 
4
 
Die Schuld der Bruderstämme: 5,8-15
8 Blast in Gibea das Widderhorn, /
 in Rama die Trompete! Schlagt Lärm in Bet-Awen, /
 schreckt Benjamin auf! 
5
 
9 Efraim wird zu einer schauerlichen Wüste, /
 wenn der Tag der Züchtigung kommt. Ich mache bei Israels Stämmen bekannt, /
 was fest beschlossen ist.
10 Die Führer Judas handeln wie Menschen, die Grenzsteine versetzen. /
 Ich gieße meinen Groll wie Wasser über sie aus. 
6
 
11 Efraim wird unterdrückt, /
 das Recht wird zertreten. Denn sie waren darauf aus, /
 dem «Unflat» zu folgen. 
7
 
12 Ich aber bin wie Eiter für Efraim, /
 wie Fäulnis für das Haus Juda. 
8
 
13 Als Efraim seine Krankheit sah /
 und Juda sein Geschwür, da ging Efraim nach Assur /
 und (Juda) schickte zum Großkönig. Aber der kann euch nicht heilen, /
 er befreit euch nicht von eurem Geschwür. 
9
 
14 Denn ich bin für Efraim wie ein Löwe, /
 wie ein junger Löwe für das Haus Juda. Ich, ja ich, reiße (die Beute), /
 dann gehe ich davon; ich schleppe sie weg /
 und keiner kann sie mir entreißen. 
10
 
15 Ich gehe weg, ich kehre an meinen Ort zurück, /
 (und warte,) bis sie mich schuldbewusst suchen, bis sie in ihrer Not /
 wieder Ausschau halten nach mir. 
11