1 Komm wie ein Feuer, das Reisig entzündet, /
 wie ein Feuer, das Wasser zum Sieden bringt. Mach deinen Feinden deinen Namen bekannt, /
 sodass die Völker zittern vor dir,
2 wenn du schreckliche und nie erwartete Taten vollbringst. /
 [Komm herab, sodass die Berge zittern vor dir.] 
1
 
3 Seit Menschengedenken hat man noch nie vernommen, /
 kein Ohr hat gehört, kein Auge gesehen, dass es einen Gott gibt außer dir, /
 der denen Gutes tut, die auf ihn hoffen. 
23
 
4 Ach, kämst du doch denen entgegen, /
 die tun, was recht ist, /
 und nachdenken über deine Wege. Ja, du warst zornig; /
 denn wir haben gegen dich gesündigt, /
 von Urzeit an sind wir treulos geworden. 
4
 
5 Wie unreine (Menschen) sind wir alle geworden, /
 unsere ganze Gerechtigkeit ist wie ein schmutziges Kleid. Wie Laub sind wir alle verwelkt, /
 unsere Schuld trägt uns fort wie der Wind.
6 Niemand ruft deinen Namen an, /
 keiner rafft sich dazu auf, fest zu halten an dir. Denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen /
 und hast uns der Gewalt unserer Schuld überlassen.
7 Und doch bist du, Herr, unser Vater. /
 Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer, /
 wir alle sind das Werk deiner Hände.
8 Herr, zürne uns doch nicht allzu sehr, /
 denk nicht für immer an unsere Schuld! /
 Sieh doch her: Wir alle sind dein Volk.
9 Deine heiligen Städte sind zur Wüste geworden. /
 Zion ist eine Wüste, Jerusalem eine Öde.
10 Unser heiliger, herrlicher Tempel, /
 wo unsere Väter dich priesen, ist ein Raub der Flammen geworden; /
 alles, was uns lieb war, liegt nun in Trümmern.
11 Kannst du dich bei all dem zurückhalten, Herr, /
 kannst du schweigen und uns so sehr erniedrigen? 
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