Gegen die Götzendiener: 65,1-16d
1 Ich wäre zu erreichen gewesen für die, /
 die nicht nach mir fragten, ich wäre zu finden gewesen für die, /
 die nicht nach mir suchten. Ich sagte zu einem Volk, /
 das meinen Namen nicht anrief: /
 Hier bin ich, hier bin ich. 
12
 
2 Den ganzen Tag streckte ich meine Hände aus /
 nach einem abtrünnigen Volk, das einen Weg ging, der nicht gut war, /
 nach seinen eigenen Plänen,
3 nach einem Volk, /
 das in seinem Trotz mich ständig ärgert. Sie bringen Schlachtopfer dar in Gärten /
 und Rauchopfer auf Ziegeln; 
3
 
4 sie sitzen in Grabkammern /
 und verbringen die Nächte in Höhlen; sie essen das Fleisch von Schweinen /
 und haben Brühe von verdorbenem Fleisch in ihren Töpfen;
5 sie sagen: Bleib, wo du bist, komm mir nicht nahe, /
 sonst bist du geweiht. Diese Menschen sind wie Rauch in meiner Nase, /
 wie ein immer brennendes Feuer. 
4
 
6 Seht her, alles ist aufgeschrieben bei mir /
 und ich werde nicht schweigen, /
 sondern zahle ihnen heim, wie sie es verdienen; 
5
 
7 ich zahle ihnen den Lohn aus für ihre Schuld /
 und die Schuld ihrer Väter, spricht der Herr. Weil sie auf den Bergen Weihrauch verbrannten /
 und mich auf den Hügeln verhöhnten, messe ich ihnen ihren Lohn zu /
 und zahle ihnen heim, wie sie es verdienen. 
6
 
8 So spricht der Herr: /
 Sobald sich Saft in der Traube findet, /
 sagt man: Verdirb sie nicht, denn es ist Segen darin. Ebenso will ich um meiner Knechte willen handeln, /
 um nicht alle vernichten zu müssen.
9 Ich lasse aus Jakob Nachkommen hervorgehen /
 und aus Juda einen Erben für meine Berge. Meine Auserwählten sollen das Land besitzen /
 und meine Knechte sollen dort wohnen. 
7
 
10 Für mein Volk, das nach mir fragt, /
 wird dann (die Ebene) Scharon zur Schafweide /
 und das Achortal zum Lagerplatz der Rinder. 
89
 
11 Euch aber, die ihr den Herrn verlassen, /
 meinen heiligen Berg vergessen, dem Glücksgott den Tisch gedeckt /
 und dem Gott des Schicksals den Weinkrug gefüllt habt,
12 überantworte ich dem Schwert: /
 Ihr müsst euch alle ducken und werdet geschlachtet. Denn ihr gabt keine Antwort, als ich euch rief, /
 als ich zu euch redete, hörtet ihr nicht, sondern ihr habt getan, was mir missfällt, /
 und habt euch für das entschieden, /
 was ich nicht will. 
10
 
13 Darum - so spricht Gott, der Herr: /
 Meine Knechte sollen essen, /
 doch ihr leidet Hunger. Meine Knechte sollen trinken, /
 doch ihr leidet Durst. Meine Knechte sollen sich freuen, /
 doch ihr müsst euch schämen.
14 Meine Knechte sollen aus Herzenslust jubeln, /
 doch ihr werdet schreien vor Herzeleid und heulen vor Verzweiflung.
15 Ihr müsst euren Namen dazu hergeben, /
 dass meine Auserwählten ihn beim Eid /
 als Fluchwort gebrauchen und sagen: Genauso töte dich Gott, der Herr. /
 Meinen Knechten aber wird man einen anderen Namen geben. 
11
 
16 Wer sich segnet im Land, /
 wird sich Segen wünschen von Gott, dem Getreuen, und wer schwört im Land, /
 wird schwören bei Gott, dem Getreuen. 
12
 
Das endzeitliche Heil: 65,16e-25
17 Ja, vergessen sind die früheren Nöte, /
 sie sind meinen Augen entschwunden. Denn schon erschaffe ich einen neuen Himmel /
 und eine neue Erde. Man wird nicht mehr an das Frühere denken, /
 es kommt niemand mehr in den Sinn. 
13
 
18 Nein, ihr sollt euch ohne Ende freuen und jubeln /
 über das, was ich erschaffe. Denn ich mache aus Jerusalem Jubel /
 und aus seinen Einwohnern Freude.
19 Ich will über Jerusalem jubeln /
 und mich freuen über mein Volk. Nie mehr hört man dort lautes Weinen /
 und lautes Klagen. 
14
 
20 Dort gibt es keinen Säugling mehr, /
 der nur wenige Tage lebt, und keinen Greis, /
 der nicht das volle Alter erreicht; wer als Hundertjähriger stirbt, /
 gilt noch als jung, /
 und wer nicht hundert Jahre alt wird, /
 gilt als verflucht. 
15
 
21 Sie werden Häuser bauen /
 und selbst darin wohnen, /
 sie werden Reben pflanzen /
 und selbst ihre Früchte genießen. 
16
 
22 Sie bauen nicht, /
 damit ein anderer in ihrem Haus wohnt, und sie pflanzen nicht, /
 damit ein anderer die Früchte genießt. In meinem Volk werden die Menschen so alt /
 wie die Bäume. Was meine Auserwählten mit eigenen Händen erarbeitet haben, /
 werden sie selber verbrauchen.
23 Sie arbeiten nicht mehr vergebens, /
 sie bringen nicht Kinder zur Welt für einen jähen Tod. Denn sie sind die Nachkommen der vom Herrn Gesegneten /
 und ihre Sprösslinge zusammen mit ihnen. 
17
 
24 Schon ehe sie rufen, gebe ich Antwort, /
 während sie noch reden, erhöre ich sie. 
18
 
25 Wolf und Lamm weiden zusammen, /
 der Löwe frisst Stroh wie das Rind /
 [doch die Schlange nährt sich von Staub]. Man tut nichts Böses mehr /
 und begeht kein Verbrechen /
 auf meinem ganzen heiligen Berg, spricht der Herr. 
19