Gott ist anders als die Menschen
1 Irgendwann wollten die Freunde von Jesus wissen, wer dort, wo Gott das Sagen hat, die Nummer eins sein wird.
2 Jesus antwortet erst mal nicht, sondern holte nur ein Kind und stellte es in die Mitte.
3 Dann sagte er in die Runde: „Eins muss euch klar sein: Wenn ihr euch nicht ändert und so werdet wie die Kinder, dann könnt ihr nicht dorthin kommen, wo Gott das Sagen hat.
4 Aber wer mal runterkommt und sich auf dieselbe Stufe wie dieses Kind stellt, der wird die Nummer eins werden im Reich Gottes.
5 Und wer so ein Kind bei sich zu Hause aufnimmt und das tut, weil er mich liebt, der nimmt in Wirklichkeit mich auf.“
Eine Warnung
6 „Wenn aber einer so dreist ist und das kindliche Vertrauen, was die Leute in mich haben, irgendwie kaputt macht, der wäre besser dran, wenn er von einer Bahn überfahren werden würde.
7 Ich warne jeden, der meine Leute dazu verführt, Gott nicht mehr zu vertrauen! Es ist unvermeidbar, dass man mal dazu verführt wird, Mist zu bauen. Aber ich will die Menschen echt warnen, die so was mit Absicht machen!
8 Darum: Wenn irgendetwas, was zu dir gehört, dich zu etwas verführt, was Gott nicht will, dann trenn dich radikal davon. Besser einhändig im Himmel als beidhändig in der Hölle, wo man ewig getrennt ist von Gott.
9 Oder wie ist es mit deinen Augen? Wenn dein Auge dich dazu bringt, Mist zu bauen, dann reiß es lieber raus und schmeiß es in den Müll. Besser einäugig im Himmel als mit zwei Augen in der Hölle.
10 Ihr müsst sehr aufpassen, dass ihr nicht arrogant werdet und auf andere runterguckt, die irgendwie nicht so toll sind wie ihr. Hey, glaubt mir, deren Engel wissen den PIN-Code zur Eingangstür, wo mein Vater im Himmel wohnt!“
Jesus ist für die Leute da, die keinen Durchblick mehr haben
11 „Der Auserwählte, der Menschensohn, ist für die da, die nicht mehr wissen, wo es langgeht.
12 Was denkt denn ihr: Wenn jemand hundert Meerschweinchen hat und eines büchst plötzlich aus dem Stall aus und ist verschwunden, was macht der dann? Er wird sich doch sofort aufmachen und seinen ganzen Garten durchsuchen, bis er das eine Meerschweinchen gefunden hat.
13 Und wenn er es dann endlich unter einer Hecke findet, wird er sich voll freuen, und zwar in diesem Augenblick mehr über das eine als über alle anderen, die sonst noch im Stall sind.
14 Genauso ist euer Papa drauf: er will nicht, dass ihm auch nur ein Einziger durch die Lappen geht, er liebt sie alle!“
Passt auf den anderen auf!
15 „Also, wenn jemand, der auch an Gott glaubt, Mist gebaut hat, dann sprich mit ihm unter vier Augen darüber. Sag ihm, was er falsch gemacht hat. Wenn er das dann einsieht, dann ist alles wieder in Ordnung.
16 Wenn der aber nicht auf dich hört und das Versöhnungsangebot ablehnt, dann nimm dir ein paar Freunde mit und versuch noch einmal, mit ihm oder ihr zu reden.
17 Wenn es das aber auch nicht bringt, dann mach das Ding öffentlich und sprich mit der ganzen Clique darüber. Wenn derjenige jetzt nicht nachgibt, dann hat er selber Schuld, dann schließt ihn aus eurer Gemeinschaft aus. Dann soll er für dich wie ein Steuereintreiber sein oder wie einer, der mit Gott nix am Hut hat.
18 Ihr müsst wissen: Wenn ihr Leuten sagt, dass alles gut ist, und ihnen die Schuld erlasst, dann ist das Ding auch für Gott im Himmel gegessen.
19 Das andere müsst ihr aber auch wissen: Wenn nur zwei Leute, die hier leben, sich in einer Sache total einig sind und Gott darum bitten, dann wird er es ihnen geben, garantiert!
20 Denn immer da, wo sich zwei oder drei Leute wegen mir treffen, da bin ich auch mitten dabei.“
Eine Story von jemandem, der nichts verzeihen konnte
21 Petrus fragte mal Jesus: „Also wie ist das, wenn einer von uns mal ständig total ätzend zu mir ist, wie oft muss ich ihm denn dann verzeihen? Reicht siebenmal?“
22 „Auf keinen Fall“, antwortete Jesus, „nicht nur siebenmal. Vergeben ist grenzenlos. Du musst einfach immer vergeben, egal wie oft.
23 Den Ort, wo Gott das Sagen hat, kann man auch gut vergleichen mit einem Präsident, der mit seinem Finanzminister den Etat ausrechnen wollte.
24 Da kam ein Unternehmer vorbei, der hatte beim Staat sehr hohe Schulden, die er nicht mehr tilgen konnte, er war total pleite.
25 Weil er seine Schulden auf keinen Fall selbst bezahlen konnte, wollte der Finanzminister alles, was der Unternehmer hatte, verkaufen oder versteigern lassen. Der Unternehmer musste sogar seine Familie loswerden, um wenigstens einen Teil von seinen Schulden zu bezahlen.
26 Der Unternehmer ging in das Büro des Finanzministers, ging auf die Knie und bettelte: ‚Herr Minister, bitte geben Sie mir noch ein paar Tage Aufschub. Dann hab ich das Geld bestimmt zusammen!‘
27 Der Mann tat dem Minister voll leid, und er unterschrieb einen Wisch, der ihm alle seine Schulden erließ.
28 Aber kaum war der Typ auf freiem Fuß, ging er zu einem seiner Angestellten, der ihm noch die Kohle für ein Mittagessen schuldete, und machte den voll an: ‚Bezahl mir sofort deine Schulden, das gehört sich so!‘
29 Der Angestellte war aber auch pleite und bettelte: ‚Bitte geben Sie mir noch ein paar Tage Aufschub, dann hab ich das Geld zusammen, versprochen!‘
30 Aber der Unternehmer war ungeduldig. Er rief die Polizei, ließ den Mann verhaften und in den Knast stecken, bis er jeden einzelnen Cent bezahlt hatte.
31 Das sprach sich schnell rum, und die anderen Angestellten steckten das dann irgendwann auch dem Minister.
32 Da rief der Finanzminister die Polizei und ließ ihn abführen. Vor Gericht sagte er dann zu dem Unternehmer: ‚Mann, wie sind Sie nur drauf? Ich habe Ihnen die gesamten Schulden erlassen, weil Sie mich darum gebeten haben, und Sie?
33 Warum sind Sie nicht auch mal großzügig mit Ihrem Angestellten umgegangen, so wie ich mit Ihnen, he?‘
34 Supersauer ließ er den Unternehmer abführen. Er sollte so lange unter miesesten Bedingungen im Knast sitzen, bis der letzte Cent von seinen Schulden bezahlt war.
35 Genauso wird es euch auch gehen, wenn ihr euren Leute nicht verzeiht, falls sie was gegen euch verbockt haben.“