Was abgeht auf der Party Gottes
1 Jesus war mal wieder am Storyserzählen:
2 „Wenn Gott wieder anfängt, den Joystick der Welt komplett in die Hand zu nehmen, und seine gute Zeit beginnt, dann ist das, als ob ein Präsident von einem Land eine Hochzeitsparty für seinen Sohn organisiert.
3 Die ganzen VIPs waren eingeladen, und nachdem die Vorbereitung klar war, schickte er seine Angestellten los, um die Gäste abzuholen. Aber keiner hatte Lust zu kommen.
4 Da schickte er seine Leute noch mal los mit der Nachricht: ‚Das kalte Buffet ist angerichtet, der Lachs und der Hummer sind schon fertig, alles wartet nur auf Sie, nun kommen Sie doch!‘
5 Aber die eingeladenen Gäste hatten einfach keinen Bock zu kommen, sie waren so mit ihrem Leben beschäftigt, mit der Arbeit und so.
6 Ein paar waren sogar richtig aggromäßig unterwegs und verprügelten und erschossen die Angestellten.
7 Da rastete der Präsident total aus und schickte ein paar von seiner Spezialeinheit los, um die Mörder zur Rechenschaft zu ziehen. In andere Städte schickte er sogar seine Armee und ließ alles plattmachen.
8 Dann sagte er zu seinen Angestellten: ‚Die Vorbereitung für die Party ist fertig, aber die eingeladenen VIPs haben es gar nicht verdient, mit dabei zu sein.
9 Gehen Sie jetzt zum Hauptbahnhof, auf die Straßen und in die besetzten Häuser und laden Sie alle ein, die Ihnen begegnen.‘
10 Jetzt gingen sie los und brachten jeden mit, den sie finden konnten: die Penner unter der Brücke, die Junkies vom Hauptbahnhof, aber auch den Geschäftsmann aus dem Einkaufszentrum. Und so wurde die Partyhalle total voll.
11 Als der Präsident ankam, um die Leute zu begrüßen, war da so ein Penner, der in seinem dreckigen Trainingsanzug rumhing.
12 ‚Mein Freund, wie sind Sie denn so an dem Türsteher vorbeigekommen? Sie haben ja noch nicht mal einen sauberen Anzug an!‘ Darauf konnte der Penner nichts antworten.
13 Da meinte der Präsident: ‚Legt ihm Handschellen an und führt ihn ab in die Einzelhaft! Dort wird er rumheulen, aber keiner wird ihm helfen können.‘
14 Denn sehr viele haben ’ne Einladung bekommen, aber nur wenige waren bereit dazu, sich dafür klarzumachen.‘“
Gott oder der Staat?
15 Den Pharisäern, diesen religiösen Strebern, wurde es langsam zu bunt. Sie überlegten sich, wie sie Jesus aufs Glatteis führen könnten.
16 So schickten sie ein paar von ihren Leuten und ein paar Herodesfans zu Jesus, die ihn dann fragten: „Großer Herr, Sie wollen die Wahrheit um jeden Preis. Und Sie wissen genau, was Gott will. Und es scheint Ihnen dabei egal zu sein, ob die Leute das gut finden oder nicht.
17 Darum noch ’ne Frage: Findet Gott es eigentlich gut, dass wir unsere Steuern dem Staat bezahlen, oder eher nicht?“
18 Jesus merkte sofort, was sie eigentlich wollten. „Ihr miesen Spinner!“, sagte er. „Warum versucht ihr die ganze Zeit mich reinzulegen?
19 Gebt mir mal ’nen Euro!“ Sie gaben ihm einen.
20 „Wessen Wappen ist da hinten drauf? Was ist da eingeprägt?“
21 „Das Staatszeichen eines Eurolandes“, antworteten sie. Da sagte Jesus: „Dann gebt dem Staat, was dem Staat zusteht, und gebt Gott, was Gott gehört!“
22 Damit hatten sie nicht gerechnet. Sie zogen sich zurück und ließen Jesus erst mal in Ruhe.
Wie das mit dem Ehepartner ist, wenn jemand gestorben ist
23 Am Nachmittag kamen so ein paar Leute von den Sadduzäer, den politischen Schleimern. Bei denen war eins ganz klar: Wenn einer stirbt, bleibt er tot und fängt nicht wieder in irgendeiner Form an zu leben. Die hatten auch noch ’ne Frage an Jesus:
24 „Also, Meister, Mose hat klar gesagt, wenn ein verheirateter Mann stirbt, ohne ein Kind zu haben, dann soll sein Bruder sich die Frau schnappen, und das erste Kind soll alles erben.
25 Wie ist denn das, wenn da nun sieben Brüder sind? Der erste heiratet und stirbt, ohne ein Kind zu haben. Sein Bruder heiratet die Witwe, weil es so üblich ist.
26 Dann stirbt der zweite Bruder auch schneller als erwartet, und der nächste Bruder nimmt sie zur Ehefrau. So geht das immer weiter, bis sie am Ende mit allen sieben Männern verheiratet war.
27 Irgendwann stirbt die dann auch noch.
28 Wenn alle, nachdem sie gestorben sind, wieder in der anderen Welt lebendig werden, zu wem wird sie dann gehören? Sie war ja mit allen sieben im Bett!“
29 Jesus antwortete darauf: „Oh, Mann, ihr kennt weder die religiösen Texte, noch habt ihr geschnallt, was Gott wirklich draufhat!
30 Wenn wir alle nach dem Tod zu einem neuen Leben kommen, dann gibt es so was wie Ehe gar nicht mehr! Ihr werdet eher wie Engel sein.
31 Wenn ihr aber nicht glaubt, dass nach dem Tod noch was kommt, dann will ich euch gern noch mal in Erinnerung rufen, was in den alten religiösen Text steht:
32 ‚Ich bin der Gott von Abraham, Isaak und von Jakob.‘ Das bedeutet, dass Gott kein Gott für die Toten ist, sondern für die Lebenden! Kapiert?“
33 Was Jesus da vom Stapel ließ, war für viele der Hammer.
Was superwichtig für Gott ist
34 Als die religiösen Streber hörten, wie Jesus den Schleimis, den Sadduzäern, das Maul gestopft hatte, dachten sie sich eine neue Frage aus.
35 Einer von ihnen ging mit folgender Frage zu Jesus hin:
36 „Meister, was ist das absolut wichtigste Gesetz von Gott, was will er von uns?“
37 „‚Liebe Gott, deinen Chef, mit allem, was du hast, mit deinem ganzen Gefühl, volles Rohr, entscheide dich dafür!‘
38 Das ist das wichtigste Gesetz überhaupt!
39 Und das andere, was genauso wichtig ist: ‚Liebe die Leute, die mit dir leben, genauso, wie du dich selber auch liebst!‘
40 Da steckt alles drin, alle Gesetze und Forderungen und alles, was die Propheten gesagt haben.“
Ein Sohn vom Präsidenten David oder ein Sohn von Gott?
41 Jesus hatte dann auch noch ’ne Frage an die religiösen Streber:
42 „Was für ’ne Meinung habt ihr eigentlich über diesen ‚Messias‘, wie es in Hebräisch heißt, oder wie die Griechen sagen‚ diesen ‚Christus‘, also den Auserwählten? Der soll ja bald kommen und alles gut machen. Wessen Sohn ist der denn?“ Da sagten sie: „Der ist ein Sohn vom Präsidenten David!“
43 „Aber warum hat David, als der total angezappt vom Heiligen Geist war, ihn plötzlich ‚Chef‘ genannt? Denn David sagte:
44 ‚Gott sagte zu meinem Chef: Setz dich auf die Ehrentribüne an meine Seite, bis ich allen Feinden gezeigt hab, wer hier das Sagen hat!‘
45 Wenn David also ‚Chef‘ zu ihm gesagt hat, kann er ja nicht sein Sohn sein, oder?“
46 Da waren sie alle einfach sprachlos und trauten sich nicht mehr, ihm irgendwelche Fragen zu stellen.