Ezechiel wird in den Tempel gebeamt
1 Im sechsten Jahr, wo wir in Kriegsgefangenschaft waren, passiert mir am 5. September eine heftige Sache. Ich hatte beimir zu Hause gerade Besuch von einigen Männern, von der Führungsriege von Juda. Plötzlich merkte ich ganz krass, wie Gott da war. Er berührte mich irgendwie, und
2 ich sah in einer Vision, wie so eine Art Engel plötzlich vor mir stand. Der sah aus wie ein Mann, hatte aber unter den Hüften nur so eine Art Flammen als Beine. Der obere Teil seines Körpers sah aus wie auf Hochglanz poliertes Chrom.
3 Dann streckte dieser Engel mir irgendwie so was wie eine Hand entgegen, packte mich dann aber an den Haaren und zog mich hoch. Gemeinsam schwebten wir zwischen Himmel und Erde. Er beamte mich dann in einer Vision nach Jerusalem, vor den Eingang des Tores, das im inneren Vorhof vom Tempel Richtung Norden zeigt. Hier konnte ich einen Plastikgott -stehen sehen, über den sich Gott wohl total aufgeregt hatte.
4 Jetzt konnte ich dort an der Stelle die ganz besonders krasse Art von unserem Gott, dem Gott von Israel, sehen. Es war so ähnlich wie bei diesem Treffen, was ich mit Gott früher schon einmal am Fluss Kebar gehabt hatte.
5 Gott sagte zu mir: „Hey, du, Mensch! Schau mal in Richtung Norden!“ Ich schaute in -Richtung Norden und konnte dort außerhalb vom Eingang so einen Opfertisch sehen, so einen Altar. Gleich daneben stand so ein bescheuerter -Plastikgott, der Grund, warum Gott mit Recht so stinksauer war.
6 „Und? Kapierst du, was die da die ganze Zeit machen? Das sind ganz furchtbar ätzende Sachen, die die Leute von Israel hier bringen. Tun die das, damit ich von meinem besonderen Haus, so weit es geht, wegbleibe, oder was? Aber pass auf, das war noch nicht alles, ich werde dir noch heftigere Sachen zeigen!“
7 Als Nächstes beamte mich Gott an den Eingang vom vorderen Teil. Dort war ein Loch in der Mauer.
8 „Hey, du, brich mal ein Loch durch die Wand!“, sagte Gott zu mir. Ich hab das dann gemacht und landete vor einer Tür.
9 „Jetzt geh mal durch die Tür und schau dir an, was für ätzende Sachen die dort treiben!“
10 Ich ging dann in den Raum rein und schaute mich um. Überall hingen Bilder von ganz ekligen Tieren an den Wänden, von denen Gott mal gesagt hatte, dass die nicht sauber, dass sie unrein sind. Irgendwelche Schlangen, Regenwürmer, komische Tiere und viele Plastikgötter waren in die Wände eingemeißelt worden.
11 Siebzig Männer aus der Chefetage von Israel standen davor. Jaasanja, der Sohn von Schafan, war auch dabei. Jeder hatteeine Pfanne in der Hand, auf der Räucherkerzen abgefackelt wurden.
12 Gott fragte mich: „Und? Hast du gesehen, was die leitenden Männer von Israel heimlich so alles treiben? Jeder hat wohl seine eigenen Bilder von Plastikgöttern. Das tun sie wohl, weil sie glauben, dass Gott gerade nicht zu Hause ist, dass ich das Land verlassen hab!“
13 Dann meinte Gott zu mir: „Aber pass auf, es gibt noch schlimmere Sachen, die sie bringen!“
14 Jetzt beamte mich Gott an den nördlichen Eingang vom Tempel. Dort saßen viele Frauen, die voll abheulten, weil so ein Plastikgott, mit Namen Tammus kaputt gemacht worden war.
15 Dann meinte Gott: „Und? Reicht dir das? Oder willst du noch was Schlimmeres sehen?“
16 Jetzt beamte mich Gott in den inneren Bereich im Tempel. Dort konnte ich am Eingang, zwischen der Vorhalle und dem Altar, ungefähr 25 Männer sehen. Die hatten sich aber vom Tempel weggedreht, warfen sich die ganze Zeit Richtung Osten auf den Boden und beteten zur Sonne!
17 Und Gott sagte zu mir: „Hast du das gesehen? Haben die Leute von Juda nicht schon den Hals voll mit dem ganzen Mist, den sie überall im Land bauen? Reicht es ihnen noch nicht mit den ganzen Sachen, mit denen sie mich provozieren? Müssen sie ihren Dreck sogar hier im Tempel, direkt vor meiner Nase, -treiben?
18 Ich hab den Hals voll! Es macht mir auch nichts mehr aus, ich bin nicht traurig, wenn ich sie bestrafen muss. Die können noch so laut um Hilfe schreien, von mir werden sie keine Antwort bekommen.“